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Geschichte

1935

Am 01. November 1935 weihte der damalige Erzbischof von Bamberg, Dr. Jakobus Hauck, das Langhaus der Kirche ein, das im Frühjahr desselben Jahres abgerissen und innerhalb von weniger als sechs Monaten neu errichtet und erweitert worden war. Es ist faszinierend zu sehen, wie sehr den Oberscheinfeldern die Neuerrichtung ihrer Kirche ein Herzensanliegen und wie groß ihr Einsatz dafür war.Es tritt uns eine Dorfgemeinschaft vor Augen, die zusammengehalten und ein beeindruckendes Zeugnis ihres Glaubens für die Nachwelt hinterlassen hat.

Für diese große Aufgabe war ein Zusammenspiel verschiedenster Kräfte vonnöten. Nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch die politische Gemeinde war daran beteiligt, die Waldgesellschaften von Oberscheinfeld, Herpersdorf und Oberambach lieferten das Holz, sogar der Fürst von Castell überließ zu ermäßigtem Preis aus dem bei Oberscheinfeld gelegenen Steinbruch das zum Bau nötige Rohmaterial, die Diözese steuerte einen kräftigen Obolus bei und ließ eine Diözesankollekte für dieses Projekt zu.

1922

Vor allem die Pfarrgemeinde als Ganzes und ihre einzelnen Mitglieder waren gefordert, zum einen, dass sie die entscheidenden finanziellen Mittel stellen mussten - ein 1922 gegründeter Kirchenbauverein sammelte ca. 13 Jahre lang – zum anderen, indem sie ihre Arbeitskraft einsetzten bei der Mitarbeit, beim Steinbrechen, bei den Erdarbeiten, am Bau, beim Herbeischaffen der Baumaterialien und dazu auch ihre Wagen und Gespanne zum Einsatz brachten.

Es brauchte zunächst eine längere Anlaufzeit für dieses Jahrhundertvorhaben. Schon 1897 war der Kirchenbau vom Erzbischof befürwortet und dreißig Jahre später bei einer kanonischen Visitation noch dringlicher ans Herz gelegt worden. In der alten Kirche wurde es zunehmend eng, da die Bevölkerung in dieser Zeit zunahm, es mussten viele außen vor der Kirchentür sozusagen als Türsteher am Gottesdienst teilnehmen (zum Vergleich: die Ausmaße der alten Kirche: 15 m x 8 m = 120 m2 und die neue: 28 m x 11,5 m = 322 m2 , die neue Kirche ist also über 2,5 mal größer als die Vorgängerkirche).

1935

1935 war es endlich soweit. Und da ging es dann in einem atemberaubenden Tempo voran: In der Pfarrchronik kann man nachlesen, dass am 13. Mai das Langhaus der alten Kirche abgerissen wurde, und dass man es in Zusammenarbeit mit den Facharbeitern fertig brachte, schon zwei Monate später, am 13. Juli, feierlich das Richtfest zu begehen; für den Rest der Zeit konnte man sich dann dem weiteren Ausbau und der Inneneinrichtung widmen.

Wie war es möglich, ein so großes Werk in einer so kurzen Zeit zu vollbringen?

Es kann eigentlich nur so sein, dass für die Pfarrangehörigen ihre Kirche sozusagen ihr Ein und Alles war. Für sie war ihre Kirche einerseits das Haus Gottes, für das einen Beitrag zu leisten für sie in gleicher Weise eine Herzens- und im wahrsten Sinne des Wortes eine Ehrensache war, und sie verstanden sie auch als ihr aller Haus, in dem jeder seinen Platz hat und es von daher auch für jeden eine zutiefst persönliche Angelegenheit war. Dies setzte die Kräfte frei, die eine solch große Anstrengung ermöglichte.

Wie jede Kirche in unserem Seelsorgebereich ist die Kirche von Oberscheinfeld ein besonderes Kleinod, ein Festsaal, der immer wieder neu einlädt zur gemeinsamen Feier unseres Gottes mitten unter uns; sie ist aber von unseren Kirchen und Kapellen die älteste von allen. Wenn auch das Langhaus schon mindestens zweimal neu errichtet wurde und auch der Turm mit seinen Stockwerken über dem Chor mehrere Neubauten erlebte, der Chorraum, das Herzstück einer jeden Kirche, in dem der Altar steht, blieb über die Jahrhunderte erhalten. Man geht davon aus, dass er zu

Beginn des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. Sichtbares Zeugnis davon sind die im vergangenen Jahrhundert wieder freigelegten Fresken aus dieser Zeit an den Wänden im Chorraum.

Dieser Ort und diese Bilder verbinden uns mit unseren Vorfahren. An diesem Ort haben also schon über ein halbes Jahrtausend die vielen Generationen vor uns sich Woche für Woche versammelt, sich immer wieder als eine Gemeinschaft im Herrn erlebt, als Menschen, die miteinander auf dem Weg zu großen Zielen sind, hier haben sie Halt und Hoffnung für ihr Leben gefunden. Hier sind wir auch bei der Feier der Hingabe des Herrn mit unseren Vorfahren schon geheimnisvoll vereint, denn dann ist auch der Himmel mit all seinen Bewohnern, unseren Heiligen und Vorfahren, gegenwärtig.

 

Auszug aus dem Pfarrbrief im Sommer 2010 vom damaligen Pfarrer P. Franz – Maria Endres