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Kapelle Grappertshofen

In der Mitte des Scheinfelder Ortsteils Grappertshofen steht, beschützt von einem Kastanienbaum, eine kleine Kapelle. Sie wurde 1825 von der damals noch selbständigen politischen Gemeinde erbaut [1]. Im Inneren beherbergt sie einen weitaus älteren Altar, der aus dem Kartäuserkloster Ilmbach stammt (in der Gemeinde Prichsenstadt zwischen Gräfenneuses und Geesdorf). 1609 wurde dort die Klosterkirche erneuert [2] und um 1620 ist der Altar entstanden. Nach der Säkularisierung der Klöster 1803 wurden zunächst zwei Altäre nach Langenfeld verkauft. Einer wurde in der Nikolauskirche aufgestellt, der andere in der Totenkapelle [3]. Als die Totenkapelle 1824 abgebrochen und 1826 versteigert worden ist [3], kam der Altar nach Grappertshofen [1]. Er zeigt eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes sowie Maria Magdalena, umrahmt von den Aposteln Petrus und Paulus. Im Aufsatz ist der auferstandene Christus mit Siegesfahne zu sehen.

Die Bezeichnung ‚Altar‘

für diese künstlerische Ausschmückung ist aus kirchlicher Sicht allerdings nicht ganz richtig. Einen eigentlichen Altar, d.h. eine geweihte Steinplatte auf der die Heilige Messe gefeiert wird, findet man in der Kapelle nicht. Es durften somit darin früher nur private Andachten, besonders im Mai zur Ehren der Gottesmutter Maria und im Oktober als Rosenkranzandacht, gefeiert werden. Davon geblieben ist eine jährliche Maiandacht, die vom Katholischen Casino Scheinfeld organisiert wird. Aus dem Jahre 1919 ist eine Anfrage der Gemeinde Grappertshofen an das Erzbischöfliche Generalvikariat in Bamberg überliefert, die Kapelle zu weihen und mit einem Altarstein auszustatten. Dies wurde aber abgelehnt, da Scheinfeld mit seiner Pfarrkirche zu nahe liegt [4]. Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde es möglich auch auf provisorischen Altartischen Messen zu feiern. Seit dieser Zeit führt die jährliche Bittprozession am Dienstag vor Christi Himmelfahrt von Scheinfeld nach Grappertshofen zum Gottesdienst inmitten des Dorfes.

Die Glocke der Kapelle,

die am 19. März 1950 bei der Weihe der neuen Scheinfelder Glocken von Erzbischof Joseph Otto Kolb von Bamberg feierlich gesegnet worden ist [5] läutet seit der letzten Renovierung (1997-2000) mit Hilfe eines elektrischen Läutwerks täglich dreimal zum Gebet und außer der Reihe wenn ein Grappertshöfer stirbt.

[1] Max Bernhard Schwab: Die Geschichte der Stadt und Pfarrei Scheinfeld, 1912;

[2] Michael Koller: Kartäuser in Franken, 1996

[3] Johann Georg Sigling und Siegfried Koeberlein: Langenfeld einst und jetzt, 1908 (sowie Anhang 1913)

[4] Archiv des Erzbistums Bamberg, Signatur PfarrA Scheinfeld, Nr. 61.42/1

[5] Steigerwaldkurier 20.03.1950